Maulwurf oder Wühlmaus ?

Wenn Sie im Garten Erdhaufen und Gänge entdecken, prüfen Sie zunächst, ob es tatsächlich Wühlmäuse sind. Maulwürfe schieben ebenfalls große Haufen, stehen aber im Gegensatz zur Wühlmaus unter Artenschutz und sind außerdem Insektenfresser. Dadurch besteht keine Gefahr für Ihre Pflanzen. Der sicherste und einfachste Test, den Unterschied festzustellen, ist die Verwühlprobe (siehe Tabelle)


Größe und Aussehen:

Maulwurf

bis ca. 14 cm groß (kurzer Schwanz)
Fell: dunkelgrau - schwarz (seidig, ohne Strich)
keine sichtbaren Ohren
spitze Schnauze
Vorderbeine als Grabbeine ausgebildet

Wühlmaus

bis ca. 18 cm groß (+ ca. 10cm Schwanz)
Fell: rotbraun - fast schwarz
Ohren im Fell versteckt
stumpfe Schnauze

Fortpflanzung:

ein Wurf pro Jahr mit 1-9 Jungen

Geschlechtsreife nach einem Jahr

zwei - fünf Würfe pro Jahr mit 2-7 Jungen

Geschlechtsreife nach zwei Monaten
Ernährung:

ausschließlich Insekten

ausschließlich Pflanzen

Gänge:

Gänge queroval bis rund

Pflanzenwurzeln im Gang hängen lose

Gänge hochoval

Pflanzenwurzeln im Gang sind sauber abgenagt
Verwühlprobe:

geöffnete Gänge werden selten verschlossen, meistens wird ein neuer Gang angelegt

Geöffnete bzw beschädigte Gänge werden innerhalb 24 Stunden wieder geschlossen

Haufen:




große, runde Haufen, feinkrümelige Erde

regelmäßige Abstände
Gangöffnung in der Mitte des Haufens
senkrecht nach unten und in beide Richtungen

Artengeschützt d.h. darf nicht gejagt werden


flache Haufen, oft Wurzeln u. Gras dabei

unregelmäßige Abstände
Gangöffnung seitlich des Haufens
schräg nach unten und nur in eine Richtung


Wühlmäuse

Als Wühlmäuse (Arvicolinae) bezeichnet man die Famile der Wühler, zu denen die Rötelmaus, die Feldmaus sowie die Schermaus zu den bekanntesten Arten in unseren Regionen gehört.
Sie sind reine Pflanzenfresser und benötigen jeden Tag fast so viel Nahrung wie sie selber wiegen. Sie haben große, scharfe Zähne, die sie dazu benutzen, Pflanzenwurzeln, Blumenzwiebeln und Knollen zu vertilgen. Nicht nur in Obstbaumpflanzungen und Baumschulen, vorallem auch in privaten Gärten sind die Wühler eine große Plage, die manchen Hobbygärtner zur Verzweiflung treiben.
Durch ihre rasante Vermehrung (begünstigt durch milde Winter und Klimawandel) sind Wühlmäuse ein zunehmend verbreitetes Problem.

Im Fachhandel und im Internet werden viele Mittel und Methoden gegen Wühlmäuse angeboten:


Bekämpfung:

Chemische Mittel

z.B. Fraßköder, Gaspatronen etc.


Wühlmausfallen

z.B. Drahtfallen, Kasten- oder Zangenfallen


Vertreibung:

Vergrämungspräparate

z.B. stinkende Flüssigkeiten

Katzen- od. Hundehaare in Gänge legen

Thujen od. Kaiserkronen sollen abschrecken

Vertreibung durch Lärm

zB. Schallwellengeräte

Natürliche Feinde:

Greifvögel
hohe Sitzstangen aufstellen

Nistgelegenheiten
für Eulen und Käuze

Stein- und Reisighaufen
für Hermelin, Wiesel od. Iltis

Meist führen all diese Mittel nur zu einem zeitlich begrenzten Erfolg bzw.
nur zu einem "Teilsieg" über die Wühlmausplage!


Langfristig, sicher und umweltbewusst werden ihre Pflanzen nur geschützt durch einen Schutzkorb, der das "Herz" des Wurzelballens rundum mit einem Drahtgeflecht umschließt und so die Pflanze vor dem sicheren Tod rettet.